Der Schmerz kennt viele Wege, sein Hauptweg jedoch führt immer in Richtung Herz.


© Martin Gerhard Reisenberg (*1949) 


Akute und chronische Schmerzen

Wir alle kennen Schmerzen. Gut erinnere ich mich an die aufgeschlagenen Knie, die mich als Kind weinend nach Hause führten. Meist genügten tröstende Worte meiner Mutter und ein Pflaster. Der Schmerz war damit zwar nicht verschwunden, hinderte mich aber nicht daran, mit meiner Freundin die nächsten Rollschuhkunststücke zu versuchen. Oder ein Schnitt in den Finger, der – nach kurzem Ärger über die Unachtsamkeit – uns, mit einem Verband versorgt, nicht wesentlich einschränkt. Wir kennen Bauchschmerzen durch einen verdorbenen Magen, die Schmerzen eines Sonnenbrands, Zahnschmerzen, Prellungen, manche auch Schmerzen durch einen Knochenbruch oder eine Blinddarmentzündung. Diese genannten Schmerzen haben alle bestimmte Faktoren gemeinsam: sie sind akut und haben eine eindeutige Ursache, die zu einer Schädigung des Gewebes oder Störung bestimmter Funktionen geführt hat. Der Schmerz ist hier wie ein Warnlämpchen, das uns veranlasst, uns um unseren Körper zu kümmern. Er ist ein wichtiger Helfer auf dem Weg zur Heilung. Er lässt uns Diät halten, wenn der Bauch schmerzt, lässt uns die Sonne meiden bei einem Sonnenbrand, schickt uns zum Zahnarzt oder veranlasst die notwendige Ruhe für ein geprelltes Gelenk. Manchmal führt er uns ins Krankenhaus und macht einen operativen Eingriff notwendig. Diese Art von Schmerzen kann uns zwar vorübergehend in unserem Handeln und unserer Stimmung beeinträchtigen, unser Wesen bleibt jedoch davon unbeeindruckt.

 

 Anders bei chronischen Schmerzerkrankungen, z.B. lang anhaltende oder immer wiederkehrende Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Migräne. Während man bei akuten Schmerzen sagen könnte "Ich habe Schmerzen", gilt für chronische Schmerzen oft die Umkehrung "Der Schmerz hat mich".

 

  •  Akute Schmerzen: „Ich habe Schmerzen!“
  • Chronische Schmerzen: „Der Schmerz hat mich!“

 

In der Folge treten häufig Angst, Wut und Verzweiflung an die Stelle von Gelassenheit und Zuversicht. Auch chronische Schmerzen können mit einer Gewebeschädigung einhergehen, denkt man z.B. an Rheuma- oder Krebserkrankungen.  Oft sind jedoch keine körperlichen Ursachen nachweisbar, die das Ausmaß des Schmerzes erklären könnten. Der Schmerz hat seine Warnfunktion verloren. Dann hat er vielleicht seinen Ursprung in früheren Verletzungen, die im Gehirn eine „Erinnerungsspur“ hinterlassen haben, die es jetzt zu löschen gilt. Oder er ist ein „Hilferuf der Seele“, die auf diese Weise auf ihre innere Not aufmerksam macht, die sich ganz  vorlaut zu Wort meldet, um ihre Anliegen vorzubringen. Da gilt es dann hinzuhören. Chronische Schmerzen können körperliche Erkrankungen begleiten oder ihnen folgen, genauso aber Ursache und Folge psychischer Veränderungen sein. Im Laufe der Zeit führen schmerzbedingte Bewegungseinschränkungen und nachlassende Aktivität oft zu Rückzug und sozialer Isolation. Manche Menschen werden depressiv, die Lust zu Bewegung lässt weiter nach, was wiederum die Schmerzen verstärken kann. Irgendwann sagen sie vielleicht: 

 

  • „Ich bin gar nicht mehr die, die ich einmal war!“

 

Dann wird es Zeit, durch die Förderung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens wieder zu sich selbst zu finden! Sodass aus dem „Der Schmerz hat mich“ so etwas wird wie:

 

  • „Selbst wenn mein körperliches Wohlbefinden noch nicht erreicht ist, so bin ich doch Frau/ Herr im eigenen Haus!“

 

Was tun?

 

So vielfältig wie die Schmerzerkrankungen sind, so vielfältig sind die Behandlungsansätze. Jeder kann ein Puzzleteil auf dem Weg zur Ganzheit, zur Heilung sein. Ein notwendiges Puzzleteil kann eine medikamentöse Schmerztherapie sein. Diese wird jedoch den vielfältigen Zusammenhängen bei einer chronischen Schmerzerkrankung oft nicht gerecht. Die Methoden mit denen ich in meiner Praxis arbeite, sind alle auf unterschiedliche Weise geeignet, den Menschen weg vom - akuten oder chronischen - Schmerz hin zu Linderung und Wohlbefinden zu begleiten.

 

Orthobionomy weist den Körper auf Fehlhaltungen und Fehlregulationen hin  und regt ihn an, ein neues, günstigeres inneres Gleichgewicht herzustellen.

 

Die chinesische Medizin versteht Schmerz als eine Stagnation  der Lebensenergie Qi. Akupunktur bringt diese Energie wieder ins Fließen.

 

Mithilfe Medizinischer Hypnose lässt sich das Schmerzempfinden beeinflussen, man kann sich mit den Hintergründen der Schmerzerkrankung befassen und insbesondere Lösungsansätze für eine Zukunft mit weniger Schmerz, dafür mehr Wohlbefinden fördern. Durch das Erlernen von Selbsthypnose steht außerdem eine Methode zur Verfügung, eigenständig an der Verbesserung des Befindens zu arbeiten und Zustände tiefer Entspannung oder positiver Stimmung zu erreichen.

 

Gerne bespreche ich mit meinen Patienten und Patientinnen, welche Methode bei ihnen besonders aussichtsreich ist. Oft bietet sich zur Steigerung der Wirksamkeit die Kombination der Verfahren an.

 

Wenn Sie sich weiter zum Thema Schmerz informieren wollen, empfehle ich Ihnen folgende Seiten:

 

http://schmerzliga.de/was_ist_schmerz.html

http://www.dgss.org/patienteninformationen-start/